1964
Das "Holy Land Institute for the Deaf" wird als kleine Schule für Gehörlose auf dem Gelände eines ehemaligen Missionskrankenhaus in Salt, Jordanien gegründet. Das Institut wird von Bruder Andeweg, einem niederländischen Priester, der Mitglied der arabischen Episcopal Kirche ist, geleitet. Das Institut beginnt mit 32 Kindern und vier Lehrern. Es gibt ein paar Klassenräume, ein Internat für Jungen und eines für Mädchen und Räumen für handwerkliche Tätigkeiten. Unter anderem wird unterrichtet in Gebärdensprache, Lippen ablesen, Mathematik, Arabisch und praktische Themen wie Schuhreparatur und Korbflechten. Die Eröffnung des Institut findet im Beisein von König Hussein statt.
1967
Die Schule kann nur eine kleine Anzahl von Kindern im Institut aufnehmen, weil es nicht genug Unterkünfte gibt. Alte Gebäude werden gekauft um das Internat zu erweitern und mehr Studenten aufnehmen zu können.
1977
Das HLID ist von der Schließung gefährdet und Bruder Andrew, der zuvor im Libanon arbeitete, kommt als Direktor nach Salt und wird Nachfolger von Bruder Andeweg.
1980
Bildung allein ist nicht genug. Es ist notwendig, für die Studenten, praktische Fähigkeiten zu entwickeln, so dass sie später einen Beruf ausüben können. Mit Hilfe von Joshua Grossenbacher, der in Salt mit seiner Familie seit 1978 lebt, wird die Berufsausbildung eingerichtet.
1982
Die Audiologie-Abteilung HEAR beginnt ein Hörgerätelabor mit Bruder Suheil. Dies ist der erste Schritt, um Gehörmessungen durchzuführen und Hörgeräte zu liefern für die lokale Bevölkerung. Dafür werden Ohrpasstücke vor Ort selbst hergestellt. In diesem Jahr wird dann auch der Außendienst eingerichtet, um behinderten Kindern in ganz Jordanien helfen zu können.
1986
Die Notwendigkeit für gute Unterrichtsmaterialien, Lehrpläne und Lehrer steigt. Daher wird die Abteilung S.T.R.I.D.E. unter der Leitung von Samir Debabneh gestartet. Die Abteilung entwickelt Lehrpläne für den Unterricht in Gebärdensprache und Materialien zur arabischen Gehörlosenkultur, sowie Fortbildungsprogramme für Dolmetscher.
1996
Die Sanierung des "Old Hospital" - dem alten Krankenhaus in der Innenstadt von Salt beginnt. Dort wird die Abteilung S.T.R.I.D.E. unterkommen.
2001
Die HLID ist das erste Institut im Nahen Osten, welches taubblinde Kinder aufnimmt. Die Taubblinden-Abteilung wird von Prinz Raad bin Zeid eröffnet.
2002
Die ersten Studenten absolvieren an der örtlichen Universität in Salt einen Abschluss in Sonderpädagogik. Einige von diesen Studenten kommen daraufhin ans Institut um zu arbeiten.
2004
In Jofeh am Toten Meer eröffnet das HLID ein Zentrum mit Bildung und Ausbildung für behinderte Kinder und Frauen. Diese Außenstelle ist ungefähr zwei Autostunden von Salt entfernt und erreicht bisher weit entfernte Familien.
2012
Ähnlich zu Jofeh aber ein kleineres HLID Zentrum wird im Dorf Kreimeh im Jordantal eröffnet. In diesem Jahr kommt noch eine weitere Außenstelle des Institut für behinderte Menschen im Flüchtlingslager in Za’atari für syrische Flüchtlinge dazu.
2019
Der kurz vorher in die Rente verabschiedete Brother Andrew stirbt tragisch bei einem Unfall. Sein jahrzehntelanges Wirken am HLID hinterlässt tiefe Spuren, die auch in Zukunft zu sehen sein werden. Ein Freund von Brother Andrew, der Dekan Father Luay, übernimmt die Leitung des Instituts und hat ein großes Erbe weiterzuführen. Er pflegt ein vertrauensvolles Verhältnis zu seinen Mitarbeitern und schafft eine flachere Hierarchie, in dem jede Abteilung einen eigenen Abteilungsleiter bekommt.

2022
Father Luay verstirbt mit Anfang 60 unerwartet in den Sommerferien. Der bereits als Vikar am HLID tätige und aus Palästina stammende Father Jamil übernimmt nun die Leitung. Nach seiner ersten Pfarrstelle kehrt er damit zurück zu seinem Herzensanliegen und dank seiner vorherigen Zeit kennt er bereits viele Mitarbeiter und spricht die arabische Gebärdensprache fließend.
2024
Gemeinsam mit ganz vielen Wegbegleitern, Regierung- und Kirchenvertretern, Menschen aus den Freundesvereinen und allen Menschen am Institut wird das 60-jährige Jubiläum der Schule gefeiert. Es herrscht große Freude über das Erreichte und viel Hoffnung für das, was noch passieren wird.
Für die Zukunft
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